Norden und Osten Deutschlands produzieren große Windparks Ökostrom. Damit die erneuerbare Energie dort hinkommt, wo sie gebraucht wird, muss das Stromnetz ausgebaut werden. Wie die Stromversorgung regionalisiert werden könnte, um die Kosten für den Netzausbau zu reduzieren, untersuchte das Forschungsprojekt RegEnKibo der e-rp GmbH und anderer Partner bis Mitte 2018 in Kirchheimbolanden.
Windräder und Fotovoltaikanlagen versorgen die Stadt im Südosten von Rheinland-Pfalz dezentral mit Ökostrom. Damit möglichst wenig Energie zwischen dem lokalen Verteil- und dem überregionalen Übertragungsnetz fließt, muss überschüssiger Ökostrom lokal gespeichert werden. Zum Beispiel, indem er mithilfe einer Power-to-Gas-Anlage in Gas umgewandelt und im Gasnetz gespeichert wird. Ohne Power-to-Gas und die bereits vorhandenen Gasleitungen und -speicher ist die Energiewende unvorstellbar. In Kirchheimbolanden simulierten die Forscher die Verbindung des Strom- und Gasnetzes in einem virtuellen Modell. Neben der Power-to-Gas-Anlage bildet dieses Modell die bestehenden Energieerzeugungsanlagen und die Stromverbraucher ab. Mithilfe der Simulation entwickelten die Forscher eine intelligente Steuerung, die Energieerzeugung, -verbrauch und -speicherung optimal und in Echtzeit koordiniert. So konnte in Kirchheimbolanden nachgewiesen werden, dass eine dezentrale, CO2-neutrale Energieversorgung möglich ist. Das funktioniert nicht nur in Kirchheimbolanden, sondern überall. In dem neuen Forschungsvorhaben RegEnZell soll die mit RegEnKibo begonnene Arbeit unter der Leitung von EWR-Mitarbeiter Thomas Kern vertieft werden.
Thomas Kern
Projektleiter