Gerhard Eppler hat es rechtzeitig vor der Brutzeit geschafft: An der EWR-Station in der Bahnhofstraße in Hofheim ist ein neuer „Eulenkasten“ installiert. Bereits am Morgen haben die Vorbereitungen begonnen, dann montierte der Vorsitzende des NABU Hessen zusammen mit dem EWR-Team den etwa 130 mal 50 Zentimeter großen Holzkasten im Inneren des Turms. Dafür wurde extra eine alte Beleuchtung mit Glasscheibe entfernt.
„Auch der Bestandstrend der Schleiereule geht deutschlandweit zurück“, erklärt Eppler, „und einer der Hauptgründe ist das Fehlen von Brutplätzen“. Deshalb ist er mit seinen Mitstreitern immer wieder auf der Suche nach geeigneten Standorten. Mit EWR war der NABU schon mehrfach aktiv, um für Störche oder andere Vögel Nist- und Brutplätze zu schaffen. Die Turmstation steht am Ortsrand zur freien Landschaft und ist von der Bauweise gut geeignet. „Da unterstützen wir gerne mit unserem Team vor Ort“, sagt EWR Netz-Prokurist Wolfgang Hausen. Erik Müller, verantwortlich für das Thema Nachhaltigkeit, ergänzt, die Zusammenarbeit mit dem NABU werde mit diesem Projekt konkret: „Es geht darum, mit einfachen Mitteln etwas für den Artenschutz zu bewegen.“
Eppler hofft, dass ab Ende März/Anfang April eine Schleiereule in Hofheim brütet. Denn die Eule hat ideale Jagdbedingungen an diesem Standort, der Turm liegt in direkter Nachbarschaft zu freien Feldern. „Manche Kästen in der Region werden auch von Turmfalken angenommen, vereinzelt auch von Dohlen.“ Da mit Ausnahme des noch etwas häufigeren Waldkauzes alle heimischen Eulenarten gefährdet sind, bittet Eppler Landwirte darum, Einflug für Eulen in die Feldscheunen offen zu halten. Und generell „eulenfreundlich“ ist der Verzicht auf Giftköder sowie der Erhalt von Bäumen und Hecken als Ansitz für die Eulen, gerne auch in Streuobstwiesen.