Pilotprojekt moderner Netzführung ermöglicht den Anschluss der Windparks Wachenheim
Der Windpark Wachenheim, bestehend aus fünf Windkraftanlagen der Firma REpower Systems (heute Senvion SE) vom Typ 3.2M114, besitzt eine Gesamtleistung von 15 Megawatt und wurde am Kahlenberg im Jahr 2013 errichtet und in Betrieb genommen.
Bereits 2012 schloss die Verbandsgemeinde Monsheim mit der EWR Netz GmbH einen Stromeinspeisevertrag zur Anbindung des Windparks Wachenheim ab. Ziel des Vertrags ist es, die durch den Windpark erzeugte Energie in das EWR-Netz einzuspeisen. Die Umsetzung des Anschlusses an das EWR-Netz erfolgte hierbei im Rahmen eines Pilotprojektes und dem Einsatz neuer Betriebsmittel, Technik und Verfahrensweisen. Dies wurde erforderlich, da der Windpark entgegen gängiger Praxis nicht direkt an eine Umspannanlage angeschlossen wurde, sondern in das Mittelspannungsnetz einspeist. Aufgrund der hohen Leistung von insgesamt 15 Megawatt und der großen Distanz von zirka 15 Kilometern zur nächsten Umspannanlage wurde das Mittelspannungsnetz mit einem zweiten Kabelsystem ausgebaut und verstärkt, sodass der Windpark - nun auf zwei Kabelstrecken aufgeteilt - die erzeugte Leistung abführen kann.
Der Windpark nutzt die 20 kV-Kabelstrecken zwischen der Umspannanlage Gundersheim und den Gemeinden Bermersheim, Gundheim, Flörsheim-Dalsheim, Mölsheim, Wachenheim und Monsheim. So ist es durch den Netzzubau nun auch möglich, das Mittelspannungsnetz als Ring zu verschalten, was die Versorgungssicherheit der Gemeinden nochmals erhöht.
Die für den Betrieb des Netzes verantwortliche EWR-Netzleitstelle wurde ebenfalls mit in das Pilotprojekt einbezogen und mit zusätzlichen Informationen versorgt. So werden neben den betriebswichtigen Messgrößen des Mittelspannungsnetzes nun auch Messungen aus den Niederspannungsnetzen an die Netzleitstelle gemeldet. Zudem ist die Übergabestation des Windparks fernwirktechnisch erfasst und mit neuster Technik zur Messung der Spannungsqualität ausgerüstet. Als weiteres Ergebnis des Pilotprojektes wurde zusammen mit dem Spannungsreglerhersteller des versorgenden 110 kV-Transformators ein neues Regelkonzept entwickelt, sodass eine sichere und zuverlässige Versorgung der Gemeinden im Rahmen der Spannungsqualitätsrichtlinien gewährleistet werden kann.